Woher chömmed mir


Am Güdelmäntig 1976 sind Jost Hauser und Willi Deppeler der einzige Höhepunkt der Fasnacht. Die Kollegen vom Bock-Obig Häde sitzen beisammen und horchen den spöttisch vorgetragenen Geschichten aus dem vergangenen Jahr.

 

Im Anschluss an die Tour treffen sich die beiden Sänger und die Kollegen vom Bock-Obig im Bären. Die jungen Leute diskutieren eifrig über die flaue Fasnacht. Ideen sind genug beisammen, wie die Lachner Fasnacht wieder auf die Beine geholfen werden könnte. Noch am selben Abend entschliesst man sich, eine zweite Fasnachtsgesellschaft zu gründen. Zufällig hört Engi Anderhalden junior das "Bröile" und spendet spontan 20 Franken im Glauben, dass das Vorhaben sowieso nicht in die Tat umgesetzt werde.

 

Die Gründungsversammlung wird auf den kommenden September angesetzt. So wird Engi zum ersten Gönner der Hore-Butzi. Am Freitag, 11. September 1976, um 20 Uhr ist es dann soweit: Im Restaurant Kreuzplatz in Lachen sitzen die acht Gründungsmitglieder der Hore-Butzi zusammen.

 

Die Namensfindung gestaltet sich nicht so einfach. Aber schliesslich ist man sich einig: Die neue Fasnachtsgesellschaft soll "Hore Böögge" heissen. Der Name setzt sich aus den folgenden Begriffen zusammen.

 

Hore : bezogen auf das Lachner Horn.

Böögg : bezogen auf den "Nasenböögg", der an einem Bindfaden befestigt von der Larvennase baumelt.

 

Über Sinn und Zweck des neuen Vereins muss nicht lange diskutiert werden. Die wichtigsten Beschlüsse, welche heute noch von Bedeutung sind, werden in den vorerst nur mündlichen Statuten verankert.Die Hore-Böögge sind ausschliesslich für die Belebung der Lachner Dorffasnacht verantwortlich und dürfen nicht an fremden Fasnachtsumzügen "zwecks Präsentation" teilnehmen.

 

Es wird beschlossen, alle Jahre im September die Gründungsversammlung abzuhalten, pünktlich zum Einschellen am 6. Januar das Sommerquartier im Lachner Horn zu verlassen um zusammen mit der Narrhalla die Fasnacht einzuschellen.

 

Da das Schnitzelbank-Singen durch Jost Hauser und Willi Deppeler in Lachen schon bestens bekannt ist, beschliesst man, die Strassenwischer-Schitzelbank unter dem Namen der neugegründeten Fasnachtsgruppe weiterzuführen. Zusätzlich soll eine "Bank" von "Beiz zu Beiz" gesungen werden, um so das alljährliche Dorfgeschehen - auf fasnächtliche Art aufbereitet - dem Fasnachtspublikum vorzutragen.

 

Wichtigster Beschluss der Generalversammlung 1977 war die Umbenennung von "Hore Böögge" auf den Namen "Hore-Butzi". Der Begriff "Böögg" wurde von vielen Lachnern missverstanden und führte gar zu einer Zeitungseinsendung, in der von "fremdfolkloristischem Import" zu lesen war.

 

Auszug aus der Jubiläumsschrift "1976 - 1996 Hore-Butzi Lachen"